Traditionen und Mythen sind Themenschwerpunkte der filigranen multimedialen Arbeiten. Erster Eindruck von Leichtigkeit und ästhetische Anmutung verbergen aufwändige detaillierte Planung und Ausführung sowie Vielschichtigkeit und innere Widersprüche.
Traditionen und Mythen sind Themenschwerpunkte der filigranen multimedialen Arbeiten. Erster Eindruck von Leichtigkeit und ästhetische Anmutung verbergen aufwändige detaillierte Planung und Ausführung sowie Vielschichtigkeit und innere Widersprüche.
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Die Bildreihe „Winterbilder“ thematisiert die Schnittstelle zwischen regionaler Realität, traditioneller Winter-Romantik und
internationalen kulturellen Einflüssen, denen wir täglich ausgesetzt sind.
Die Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft des Hochtaunus ist für viele Menschen im realen Lebensumfeld und
vielleicht auch bei tatkräftiger Mitarbeit in lokalen Vereinen praktisch und ideell eng verflochten mit Gefühlen der
Kontinuität im Wechsel der Jahreszeiten, Heimat, Identität und Geborgenheit. Etwas, das es wert ist, erhalten zu bleiben.
Wo der mit Bad Homburg verbundene Dichter Friedrich Hölderlin den Winter in romantischen Gedichteten beschreibt (u. a. „Hälfte des Lebens“, „Winter“ bzw. mehrfach unter dem Titel „Der Winter“, vornehmlich 1805–1843), bildet diese Winterbildserie die Heimat in scheinbarer Naivität und Unbefangenheit durch das Auge des Zeitgeistes ab. So kommt es, dass sich traditionelle mit fremdartigen Motiven aus aller Welt auf der Leinwand zusammenfügen, hessische Streuobstwiesen und Nadelwaldbestände mit Schweinen am karibischen Grill, exotischen Großvögeln, Hirsch, Elch oder Männerakten.
Die Gegensätze drängen sich jedoch keineswegs auf. Sie sind geschickt zurückgesetzt hinter die Leichtigkeit, und unerbittliche Dominanz des einheitlichen winterlichen Eindrucks lebensfeindlicher Erstarrung. Die Schönheit des Winters, seine Ruhe und Harmonie kommen in spezifischer Weise durch die Interferenz der zarten Linien komplementärer Farben auf weißem Grund zum Ausdruck. Erst nach und nach dringt ins Bewusstsein, dass sich bizarre und verstandesmäßig inkompatible Gebilde in dem Altvertrauten festgesetzt haben. Eine gewisse Verstörung des Betrachters hängt allein davon ab, wie stark er in jedem Augenblick neben der märchenhafte Ästhetik rationale Reflexion zulässt.
Aus dem "Wiesbadener Tagblatt" vom 26.10.2009:
"Endstation Ritz" stellt keine Theaterinszenierung im üblichen Sinn dar. Als klassisches Erzähltheater baut Goupils Stück ganz auf die Kraft der Sprache. Mit jedem Satz kommen die Zuschauer der Lebens- und Leidensgeschichte von Madame näher. Susanne Schwarz berichtet in Jeans und Hemd sowie mit klarer Intonation und ohne übertriebenen Gestus von Madames Eigenheiten und deren Ursachen.
Unterstützt werden ihre Worte von Bildern der Königsteiner Malerin Ulrike Guminski-Reimann. Es handelt sich um Porträts von Madame, die sie mal als unbedarfte junge Frau im Badeanzug, mal als vom Unglück gezeichnete Mittvierzigerin und mal als alte Dame mit bewusst gewählter Anonymität zeigen.
Leben wir mit der Tradition wirklich, oder ist sie nur ein Haltestab und der Ort für nostalgisches Gefühl?
Die Figur zeigt sich in einer Tracht mit Haube, Bluse und faltenreichem Rock.Damit versichert sie sich der Tradition, sie fühlt sich gesichert wie durch eine Rüstung und findet Schutz in ihr.
Die in Tracht gekleidete Frau ist auch auf der Suche und dem Weg, sich zu finden, zur Selbstfindung. Dazu wählt sie die Kleidung vollständig aus den Statusbändern Krawatte.Sie wagt mit diesen gehäuften Rangzeichen den Aufbruch zur eigenständigen Position, zur respektierten Person.
Doch die Erscheinung ist zwiespältig, trügerisch: Das Traditionsgewand schließt ein, es fördert und hilft nicht beim Schritt in das selbstbewusste Tun. Hände und Füße kommen auf diese Weise nicht in Aktion. Die mit den Machtattributen, ob angeeignet oder aufgezwungen, bekleidete Figur bleibt in der verstörenden Konfrontation mit sich selbst - eine Puppe im Krawattengewand.
Das Sitzmöbel Sessel lädt ein, seine Besonderheiten zu entdecken.
Verbunden und eingeprägt sind Zeichen des Erfolgs , Muster von Erfahrungen, Linien der Sehnsüchte. Das ist mein Sessel, sein mein Platz. Er läßt mich erinnern, präsentieren, in Gedanken gehen, spielen und Ruhe finden. Finde ich in ihm meinen Spiegel, ist er auch Abdruck meines Befindens, und übernimmt und vertritt er meine Person? Dann vermag er mit seinen spielerischen und persönlichen Attributen zur inneren, ruhenden Insel zu werden.
Mir der Einladung transportiert der Sessel wie ein trojanisches Pferd aber auch Abgründe, Ambivalenz und Widersprüche. Der Betrachter wird eingeladen, gelockt, manipuliert und verführt.